Feier zum 15-jährigen Jubiläum des Deutsch-Französischen Master- und Doktorandenprogrammes Geschichte (Paris-Heidelberg)
Es war ein voller Erfolg: Auf Einladung des Alumnivereins Heipar trafen zahlreiche Absolventen, Studierende und Freunde des Deutsch-Französischen Master- und Doktorandenprogrammes in Geschichtswissenschaften (EHESS/Universität Heidelberg) am 9. Dezember 2023 im Hörsaal des Historischen Seminars in der Heidelberger Altstadt zusammen, um das 15-jährige Jubiläum des binationalen Studienprogramms zu feiern. Feierlich eröffnet wurde die Jubiläumsfeier durch Prof. Dr. Thomas Maissen, Initiator und aktueller Programmverantwortlicher, der in seinem Grußwort die Bedeutung des Studienprogramms unterstrich und im Anschluss den Gastredner vorstellte.
“Einkreisung” als Kampfbegriff des 19. und 20. Jahrhunderts
Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete der Vortrag von Prof. i. R. Dr. Gerd Krumeich über “‚Einkreisungen‘: Angriffs- und Verteidigungskriege von Bismarck bis Putin”. Der Historiker und Experte für den Ersten Weltkrieg beleuchtete die Entstehung, Verbreitung und Bedeutung des Begriffes der “Einkreisung” für die Geschichte des Ersten Weltkrieges, der die Umschließung eines Landes durch verfeindete Mächte bezeichnet. Dieser Begriff sei erstmals im Jahr 1906 in einer Rede des Reichskanzlers Bernhard v. Bülow aufgekommen und sei nicht nur bei Anhängern der Regierung, sondern auch in der systemkritischen Presse in Gebrauch gewesen. Der Einkreisungsdiskurs habe die Politik des Deutschen Kaiserreiches bis in den Ersten Weltkrieg hinein beeinflusst und diente unter anderem zur Rechtfertigung von Angriffskriegen. In der anschließenden Diskussion im Plenum wurden weitere Aspekte behandelt und der Bezug zu gegenwärtigen Kriegen hergestellt.
Rückblick, Wiedersehen und Ausblick
Der zweite Teil der Jubiläumsfeier war den Anfängen des Studienprogramms gewidmet und lud zum Rückblick auf die vergangenen 15 Jahre ein. Hierzu begrüßte der Mitbegründer des Studienganges und Präsident der EHESS von 2017 bis 2022, Christophe Prochasson, per Videokonferenz die Teilnehmer in Heidelberg. Im Anschluss wandte sich dann die erste Studienkoordinatorin für das Programm seitens der EHESS, Franziska Heimburger, in einer Videobotschaft an das zahlreich erschienene Publikum. Der Studiengang, so die beiden, sei immer ein Ort der Begegnung zwischen Deutschland und Frankreich gewesen. Diese interkulturelle Integrationsleistung äußere sich in den Zugfahrten, bei denen die Studierenden nicht von den Verspätungen der Deutschen Bahn verschont blieben, in dem Besuch des Heidelberger Schlosses, der einen Einblick in die Stadtgeschichte gab, und in den gemeinsamen Historiographie-Kursen, bei denen die deutschen Studierenden mit Begeisterung in die Diskussion einstiegen.
Absolventenumfrage ist angelaufen
In den letzten Monaten hatten die Studierenden und Absolventen die Möglichkeit, ihre Erfahrungen mit dem Deutsch-Französischen Master- und Doktorandenprogramm im Hinblick auf die Anreize zur Wahl des Studienganges, die Integration im Ausland und auf die Berufschancen in einer vom Heipar-Vorstand erstellten Umfrage zu teilen. Erste Zwischenergebnisse daraus wurden beim Jubiläum vorgestellt und werden demnächst auf dieser Webseite hochgeladen werden. Einen geselligen Ausklang fand das Zusammentreffen bei einem gemeinsamen Imbiss, bei dem die Teilnehmer sich über ihre Projekte, Vorträge und die Grußworte austauschten.
Heipar e. V. wird unterstützt durch Mittel der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH).