Was sind die Vorteile des Programms im Vergleich zu anderen Masterstudiengängen und Doktorandenprogrammen, die angeboten werden?
Zunächst die Möglichkeit, ein ganz anderes universitäres Umfeld kennenzulernen und dort inhaltliche und methodische Denkanstöße zu erhalten. Dadurch, dass der Studiengang klein ist, habe ich auch die Betreuung sehr positiv wahrgenommen: Man hat immer Ansprechpersonen vonseiten der Universität und ist bereits am Anfang in einer Gruppe, die ähnliche Herausforderungen teilt. Ich habe auch sehr geschätzt, in den zwei sehr verschiedenen Städten jeweils ein ganzes Jahr verbringen zu können. So bleibt genug Zeit, sich wirklich einzuleben, tolle Menschen kennenzulernen und die Umgebung zu entdecken.
Wie war das für Dich, ein Jahr lang in einem anspruchsvollen Studiengang im Ausland zu studieren?
An der EHESS ist vieles anders als gewohnt, etwa die Art und Weise, wie Präsentationen gehalten werden oder der starke Fokus auf Methodik und Historiographie. Dazu kommt am Anfang auch noch die Umstellung auf Französisch. Dass die Seminare oft interaktiv sind, hilft, sich schnell damit zurechtzufinden. Schlussendlich habe ich gerade im Hinblick auf die Masterarbeit stark von den teilweise überraschend unterschiedlichen Herangehensweisen und Überlegungen profitiert.
Konntest Du Dich schnell an das Leben im Ausland anpassen?
Am Anfang ist mir das schwergefallen, weniger wegen der Sprache, sondern weil die Stadt so groß war und ich niemanden kannte. Schlussendlich kommt es wohl auf das richtige Umfeld an, und sobald ich mich darin wohlgefühlt habe, habe ich Paris als vielfältige, lebendige Stadt empfunden, in der an jeder Ecke neue Lieblingsorte warten.
Wie hat Dich das Programm im Hinblick auf Deine Berufswahl/auf Deinen weiteren Lebensweg beeinflusst?
Die starke Ausrichtung auf wissenschaftliches Arbeiten und der Kontakt mit den Doktorierenden führt dazu, dass man sich mit dem Gedanken fast unweigerlich auseinandersetzt. Ich habe die Uni trotzdem erst einmal verlassen. Mir ist vor allem die Überzeugung geblieben, dass man sich an vielen Orten zuhause fühlen kann. So bin ich jetzt bezüglich des Standorts bei meiner Berufswahl einiges flexibler.
Welche Tipps hast Du für zukünftige Teilnehmer des Studien- und Doktorandenprogramms?
Kümmert euch früh genug um Unterkunft und Einschreibungen. Und macht euch nicht fertig, wenn einmal etwas organisatorisch nicht aufgeht wie geplant – das war bei uns allen so und am Ende hat es trotzdem (fast) immer geklappt. Vor allem: Lasst euch nicht allzu sehr von der Uni stressen – der Aufenthalt in Paris ist eine großartige Chance, genießt ihn!
Wie hast Du Deinen Alltag im anderen Land erlebt? An einem Studientag, an einem Wochenende? Beschreibe uns einen typischen Tag im Leben eines Studenten in diesem Programm.
Durch die verstreuten Präsenzzeiten sind die Tage sehr unterschiedlich. Meist beginnen sie mit mittelmäßig angenehmen Metrofahrten zu Seminaren auf dem Campus Condorcet. Danach stehen oft Bibliotheksbesuche an, oder wir unternehmen noch etwas in der Stadt. Am meisten Zeit verbringt man mit Literaturrecherche, Schreiben oder Ähnlichem, das heißt, man kann sehr flexibel planen. Deswegen habe ich Ausflüge oder Museumsbesuche oft unter der Woche gemacht, wenn weniger Leute unterwegs sind.
Warum kannst Du eine Mitgliedschaft beim Alumni-Verein HEIPAR empfehlen?
Wenn man nach dem Abschluss auseinanderzieht, verliert man sich leider oft aus den Augen. Durch Heipar bleibt ein Bezug zueinander da und darüber hinaus hat man die Möglichkeit, Absolvent*innen anderer Jahrgänge kennenzulernen. Außerdem werden Loïc und Anna euch dafür sehr liebhaben 🙂